- Julia Windisch
Die Wahrheit über Konzentrationsschwäche - die 6 größten Ursachen für mangelnde Konzentration
Wenn du dich doch nur besser konzentrieren könntest!
Eine Klientin berichtete mir kürzlich verzweifelt von der Lernsituation mit ihrer Tochter Marie. Ein Diktat stand an und die Lehrerin hatte den Schülern Aufgaben zum Üben mitgegeben.
Gemeinsam setzen sich Mutter und Tochter am Abend vorher also zum Lernen an den Küchentisch.
Eine Weile lang arbeitet Marie konzentriert an ihren Aufgaben. Dann wird sie langsam unruhig. Sie fängt an zu zappeln, der Stift fällt runter.
Plötzlich fällt ihr ein, dass sie Durst hat, also geht sie in die Küche, um sich etwas zu trinken zu holen.
Ein paar Minuten arbeitet sie weiter, bis das Telefon klingelt.
„Mach weiter, ich geh schnell an´s Telefon.“ Marie starrt auf ihr Heft und hört dem Telefonat zu. Sie malt kleine Herzchen auf den Rand ihres Heftes.
„Nun konzentriere dich doch mal!“ Ihre Mutter weiß nicht, wie sie ihrer Tochter helfen soll. Eigentlich ist Marie gut in Deutsch, doch sie kann sich so schlecht konzentrieren.
Marie versucht noch einmal, die Aufgaben zu erledigen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit klappt sie müde und frustriert ihr Heft zu.
Sowohl bei Marie als auch bei ihrer Mutter bleibt das Gefühl zurück, viel wertvolle Zeit verschwendet zu haben.
Kennst du solche oder ähnliche Situationen auch?
Viele Kinder haben Konzentrationsschwierigkeiten, wenn es um schulische Themen geht. Sie lassen sich schnell ablenken, schweifen mit ihren Gedanken ab, verlieren das Interesse und brechen Tätigkeiten vorzeitig ab.
Doch was bedeutet es eigentlich, sich konzentrieren zu können?
Konzentration ist die Fähigkeit, unsere gesamte Aufmerksamkeit auf eine Sache zu lenken, ohne sich von irgendetwas ablenken zu lassen.
Diese Fähigkeit benötigen wir, um erfolgreich lernen zu können.
Es erfordert einen langen Lernprozess, denn bei Konzentration handelt es sich um einen aktiven Steuerungsprozess unseres Gehirns. Kinder müssen erst einmal lernen, Reize zu selektieren. Dies erfordert geistige Anstrengung.
Unser Gehirn hat zwar nur einen Anteil von 2% am Körpergewicht, benötigt aber zwischen 20 und 25% der gesamten Energie.

Dass die Konzentration nach einer bestimmten Zeit nachlässt, ist also völlig normal und geht auch uns Erwachsenen so. Außerdem ist Konzentrationsfähigkeit auch stark vom Alter abhängig:
Im Durchschnitt können sich Kinder von 5 bis 7 Jahren bis zu 15 Minuten konzentrieren, Kinder zwischen 7 und 10 Jahren bis zu 20 Minuten, 10 bis 12-jährige Kinder etwa 25 Minuten und Kinder von 12 bis 16 Jahren ca. 30 Minuten. Ungefähr also doppelt so viele Minuten, wie das Kind alt ist.
Dies ist natürlich individuell sehr verschieden und auch situationsabhängig.
Was sind die Ursachen von Konzentrationsmangel?
Falsche Ernährung
Wie unser Körper, benötigt auch unser Gehirn eine ausgewogene Ernährung. Um optimal arbeiten zu können braucht es ausreichend Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett, Vitamine, Mineralstoffe und eine ausreichende tägliche Trinkmenge.
Unregelmäßiges Essen oder zu wenig Kohlenhydrate bewirken zum Beispiel Blutzuckerschwankungen. Dadurch kann es zu Leistungsabfall und Konzentrationsschwäche kommen. Auch ein Mangel an Eisen oder Magnesium kann eine Ursache für Konzentrationsprobleme sein.
Zu wenig Erholung
Ganz wichtig für unser Gehirn ist ausreichend Schlaf. Wenn wir müde sind, dann treten vermehrt Konzentrationsschwierigkeiten auf.
Auch Pausen sind enorm wichtig. Es ist besser, eine Ruhepause einzulegen, als unkonzentriert weiter zu arbeiten.